Grundwasserschutz geht nur gemeinsam

Seit mehr als 25 Jahren engagieren sich die Wasserversorgung Wallenhorst GmbH (WVW) und die Stadtwerke Osnabrück für den Schutz des Grundwassers – und das in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten aus der Region und weiteren Kooperationspartnern. Der gemeinsame Einsatz für den Grundwasserschutz wird fortgeführt: In 2022 wurde die Kooperationsvereinbarung von allen Beteiligten für weitere fünf Jahre unterzeichnet.

Unterzeichnung der neuen Wasserschutzkooperationsvereinbarung Osnabrück/Wallenhorst

Wasserschutzkooperation Osnabrück/Wallenhorst

1991 startete ein bis dahin in Niedersachsen einmaliges Pilotprojekt: Zusammen mit Agraringenieuren der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Landvolkverband boten die Stadtwerke den Landwirten vor Ort erstmalig eine speziell auf den Boden- und Wasserschutz ausgerichtete Beratung an. Anlass für die besondere Kooperation: der Nitratanstieg durch die Intensivierung der Landwirtschaft seit den 1960er Jahren und verschärfte Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung seit 1986.

Die Sache mit dem Nitrat

Nitrat ist ein natürlicher Bestandteil im Boden und wichtiger Nährstofflieferant für Pflanzen. Es kann direkt von Pflanzen aufgenommen und verwertet werden. Das klingt erst einmal gut. Problematisch wird es jedoch, wenn mehr Nitrat durch die Zufuhr von z.B. Mineraldünger oder Gülle in den Boden gelangt, als die Pflanzen aufnehmen können. Die überschüssigen Mengen können dann weiter ins tiefere Erdreich wandern – bis ins Grundwasser.

Im Trinkwasser darf Nitrat nur in kleinen Mengen enthalten sein. Die Wasserversorgung Wallenhorst GmbH ist  daher bestrebt den Nitrateintrag in Grenzen zu halten – und setzen dabei auf das Erfolgsmodell der wasserschonenden Landwirtschaft.

Schematische Darstellung "Schutz des Wasserkreislaufes durch eine wasserschonende Landwirtschaft."

Maßnahmen:

  • Die Wasserversorgung Wallenhorst GmbH und die Stadtwerke Osnabrück bieten den Landwirten in ihren Wassereinzugsgebieten eine speziell auf den Boden- und Wasserschutz ausgerichtete Beratung. Sie fördern wasserschonende Bewirtschaftungsmethoden, wie z.B. den Zwischenfruchtanbau, um den Nitrateintrag ins Grundwasser zu mindern.

  • Die Stadtwerke kaufen und pachten zudem in den besonders schutzwürdigen Einzugsbereichen ihrer Brunnen Ackerflächen, um diese an Landwirte weiterzuverpachten, die sich zu einer grundwasserschonenden Landwirtschaft verpflichten.

  • Unerwünschte Inhaltsstoffe wie Nitrat können längst auch technisch aus dem Wasser entfernt werden. Im Wasserwerk Düstrup ist dies seit 2005 dank einer modernen Membranfiltrationsanlage möglich. Da diese jedoch technisch aufwendig und kostenintensiv ist, setzen die Stadtwerke auch weiterhin auf den vorbeugenden Wasserschutz.

Förderung für den Grundwasserschutz

Den Auftrag für die Wasserschutzberatung 2022-2026 hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Grundwasserschutzmaßnahmen und Beratungsleistungen werden aus der Wasserentnahmegebühr des Landes Niedersachsen bezuschusst. Die Gewässerschutzberatung wird aus EU-Mitteln kofinanziert, dem sogenannten ELER-Programm.